7 inspirierende Dinge meiner Woche - KW40

Herbst Blues - Sing dein Lied


Ich liebe den Duft und Anblick der Mimose. Ja, ich bin ein hochsensibles Wesen, wie die Mimose. Das weiß ich nicht erst seit gestern. Aber so sehr wie dieses Jahr, habe ich noch nie unter dem Einbruch des Herbstwetters gelitten. Alles in mir drin sehnt sich nach Wärme, nach einfach nach draußen laufen. Im Garten sitzen und die Unbeschwertheit der warmen Tage genießen. Das ist aber mit dem Oktober nun vorbei. An manchen Tagen geht es leichter. Da bin ich beschäftigt und es kommen ein paar wenige Sonnenstrahlen, die direkt in meine Seele strahlen. An anderen Tagen versinke ich in dem tristen Wetter gleich mit. Das Malen ist mein Hafen. Da finde ich immer, oder wenigstens fast immer, mein Licht und meine Freude. Ich merke ganz stark, dass ich besonders in den letzten Monaten mit meiner Hochsensiblität konfrontiert werde und diese immer noch mehr lernen muss zu akzeptieren. Weil es nützt nichts, sich gegen sich selbst zu stellen. Sich zu Dingen zu zwingen, die man als so sensibler Mensch einfach nicht leisten kann. Natürlich steht sie mir vermeintlich des öfteren im Weg. Aber man kann eben nicht anders sein, als man ist. Hochsensible zu sein ist sehr breit in seinen Varianten. Mich stresst schon eine Besorgung in der Stadt, genauso wie längere Zeit in Gesellschaft zu sein. Das macht mich müde, aber manchmal sogar auch mit körperlichen Symptomen. Für mich selbst zu sorgen und mich selbst zu beschützen, war eine der ganz großen Aufgaben in meinem Leben. Und manchmal gebe ich mir trotzdem einen kleinen Schubs. Hinaus ins Leben, in die Natur, zu lieben Menschen, um irgendwo zu helfen, oder wie diese Woche, um mir eine Pflanzenhaarfarbe zu besorgen. Man sollte niemals nie sagen, das habe ich die letzten Tage oft gedacht.

 

  • Den ersten Punkt habe ich, wie immer, vorweg genommen. Der Herbst - Blues! Ich glaube tatsächlich, dass wir da alle unser ganz eigenes Lied singen. Von unseren Träumen und Sehnsüchten. Nach etwas, dass wir gerade jetzt wieder loslassen. Wie die Bäume ihre Blätter. Bei mir weiß ich genau, womit mein Blues zu tun hat. Es ist der Sommer, die Zeit der Lebendigkeit, die jetzt zu Ende geht und die ich, wie ich finde, nicht ausreichend gelebt habe. Ich habe fast ein bisschen Angst davor, im Herbst und Winter im Haus zu verschwinden und damit komplett unsichtbar zu sein. Gefangen in den eigenen vier Wänden, obwohl ich doch noch mal die Sonne und ihre Wärme fühlen wollte. Mich ins hohe Gras setzen und die Seele baumeln lassen wollte. Wo bist du hin, du Sommerzeit? 
  • Der Sturm wehte diese Woche die ersten bunten Blätter zu meinen Füßen. Die habe ich jetzt mal zwischen Zeitschriften und Zeitungen zum Pressen ausgelegt. Damit man auch was davon hat. Sie sind frohe Boten und für meinen Geschmack schon sehr, sehr bunt. Besonders den Ahorn mag ich. Wenn er sich in drei Farben, von grün nach gelb und rot verfärbt. In bizarren Mustern, jedes Blatt ganz anders.
  • Kuchen backen hilft auch gegen den Blues. Genauso, wie das Malen. Wenn ich male und dabei mal wieder die neueste Podcast Folge von Sinneswandel höre, dann kann ich für eine Weile alles um mich herum vergessen. Genauso kann mich der Geschmack von Apfel- und Birnenkuchen, mit Nüssen oder ohne, mit Wintergewürz oder Vanille, in den siebten Himmel heben. Jede Gabel ein Genuss!
  • Dass man niemals nie sagen sollte, das ist mir schon länger bekannt. Ich war immer ein Mensch von radikalen, sehr extremen und endgültigen Formulierungen. Und nie und niemals waren Worte, die man von mir oftmals zu hören bekam. Heute korrigiere ich mich da meistens sehr schnell selbst im Gespräch. Denn ich habe in den letzten Jahren gemerkt, dass ich mich, wie wahrscheinlich jeder andere Mensch auch, ständig verändere. Ich bin es auch, die anderen immer wieder sagt, dass man sich jeden Moment neu entscheiden darf. Und das ist auch so. Was ich eben gut fand, kann nachher schon ganz anders sein. Und ich darf dazu stehen, dass ich mich immer wieder umentscheide oder immer wieder weiter komme. Was ja sowieso nur positiv ist. Denn mit jedem Schritt auf meinem Weg habe ich mich weiter entwickelt. Manchmal ist man sehr, sehr froh, manchmal allerdings sogar ein bisschen traurig darüber. Warum? Weil, wenn man wie ich, Botschaften in die Welt trägt, dann ist es manchmal schwierig, wenn man weitergeht, aber das, was man geschrieben hat, schwarz auf weiß für jedermann weiter zu lesen bleibt. Es ist nicht so, als wäre es dann unwahr. Aber Jahre später sehen für mich viele Dinge plötzlich ganz anders aus. Der Blickwinkel hat sich verändert. Man reift. Das empfinde ich sehr stark in diesem Jahr. Eine Reife, die ich auch manchmal mit alt-werden verwechsle. Weil je bewusster man wird, desto gelassener wird man. Manchmal fühle ich mich alt damit und an anderen Tagen fühle ich mich so alterslos jung, dass ich erst wieder durch eine Begegnung mit einem wesentlich jüngeren Mädel auf den Boden der Tatsachen zurück komme. Aber sanft, nicht unangenehm. Denn ich sehe mich in all diesen Mädchen, in all dem Bemühen, in all dem Ausprobieren. Und das ist auch gut so. Denn damit kehrt irgendwann, wenn man es denn so möchte, nach all dem Suchen, innere Ruhe und Festigkeit ein. Und doch ist nichts unumstößlich. Wir wachsen und reifen und unsere Ansichten, Sehnsüchte, Wünsche und Gefühle ändern sich mit uns. Deswegen habe ich es auch diese Woche gewagt und mir eine Pflanzenhaarfarbe gekauft. Obwohl ich vor gar nicht allzu langer Zeit gesagt habe, dass ich mich auf meine grauen Haare freue. Das ist auch nicht unwahr. Denn ich freu mich schon darauf, wenn ich irgendwann mal einen langen, weiß-grauen Zopf habe. Aber im Moment mochte ich diese Mausgrauen Strähnen in meinem Pony so überhaupt nicht mehr. Wer mich kennt, weiß, dass meine Haare mir heilig sind. Da darf nichts dran außer Natur pur. Nur hundert Prozent sichere, zertifizierte Produkte. Keine Stylingprodukte, keine Farbe. Aber Pflanzenfarbe ist für mich okay. Sie hat meinen Haaren einen weichen, samtigen Glanz gegeben. Sie fühlen so gepflegt an, wie schon ewig nicht mehr. Ich bin froh! Zumindest im Moment. Denn ich darf mich ja auch wieder neu entscheiden.
  • Diese Woche fiel mir der Satz ein: Wie außen, so innen. Das Prinzip der Analogie (Entsprechung). Und ich bin selbst auf die tiefere, weitere Entsprechung gekommen. Nämlich, dass unser Universum, das Makrokosmos auch dem einzelnen Individuum entspricht. Konkret meine ich folgendes. Letzte Woche habe ich über die Vermüllung geschrieben und wie viel Angst ich vor dem Müllproblem auf der Erde habe. Aus diesem Gedanken heraus kam ich auf die Vermüllung des einzelnen Menschen. Also im Menschen selbst, der sich mit alten Glaubensmustern und Gedanken zumüllt, weil er einfach nicht hinschauen will. Das ist genau das, was auf der Erde los ist. Die Menschheit ist auch hier zu bequem, sich konkret den Problemen zu stellen. Vielleicht gerade, weil im Inneren so viel Chaos herrscht, dass man für weitere Probleme keinen Platz mehr hat. Ignorieren, was im Inneren tobt oder im Außen gerade eskaliert, bringt niemanden weiter. Man macht also weiter, bis alles zusammenbricht. Der Körper oder die Erde. Ja, ich sehe das, dass sich die äußeren Verhältnisse im Menschen spiegeln und umgekehrt. Da gibt es unzählige Beispiele.
  • Ich lese ziemlich viel und habe mich entschieden besondere Bücher in meinen wöchentlichen Artikel miteinzubeziehen. Es gibt Bücher, die mich wunderbar unterhalten, Bücher, die mich zum Lachen bringen, Bücher, die mich fesseln, Bücher aus denen ich lerne und erkenne. Meistens lese ich alles quer Beet, aber nie ohne Grund. Denn es fallen einem ja bekanntlich nie die Dinge ohne Grund zu. Aber manchmal muss ich auch ein Buch beiseite legen, selbst dann, wenn es mich wirklich brennend interessiert, weil es, wie zur Zeit, mich eher belastet. In einer Zeit, wo ich mich nach Licht und Wärme und Leichtigkeit sehne, habe ich gemerkt, brauche ich etwas unterhaltsames, was mir Momente der Geborgenheit schenkt. In der letzten Woche habe ich May Amelia von Jennifer L.Holm zu Ende gelesen. Eigentlich ein Jugendbuch, aber für meinen Geschmack nicht für jedes jugendliche Mädchen geeignet. Es erzählt oft sehr düster und ungeschönt die Geschichte über das Leben der zwölfjährigen May Amelia, die als Einwandererkind mit ihren Eltern und sechs Brüdern in einer rauhen Gegend im Staat Washington, USA lebt. Sie ist trotz all ihrer Einfälle und Schwierigkeiten ein absolut liebenswertes Mädchen, das in jungen Jahren viel Leid und Glück erfährt und vor allem voll mitarbeiten muss. Ich habe es im Bücherschrank bei uns im Ort gefunden und mich sofort angesprochen gefühlt. Und es hat auch wirklich gut zu mir gepasst. Trotz der rauhen Wahrheit ist es sehr liebevoll geschrieben, nach einem Familientagebuch, welches die Autorin im Haus ihrer Großmutter fand.
  • Neues lernen und Neues ausprobieren. Sich Dinge zutrauen, die man glaubt nicht zu können. Ich finde YouTube ganz wunderbar, um sich in irgendwelche neuen Fertigkeiten einweisen zu lassen. Hier kann man jemandem zuschauen oder zuhören und ziemlich viel lernen. Manchmal brauche ich eine Weile, um mich selbst zu trauen. Aber ich fühle mich motiviert durch tolle Ideen und Tipps, gerade was das Fotografieren und die Bildbearbeitung betrifft. Für mich nur ein Mittel zum Zweck, um meine Bilder zu zeigen oder euch etwas Schönes auf dem Blog oder meiner Website zu zeigen. Aber auch etwas, worauf in anschließend stolz sein kann. Einfach, weil ich herum experimentiert habe. Niemals nie sagen... Just do it!

 

Alles Liebe!

Bis nächste Woche,

Simone xx