Ostara - Die TagundNachtgleiche im Frühling

Die Rückkehr der Sonne


Die Sonne ist zurückgekehrt. Die Tage sind, wie ich finde, dieses Jahr rasant schnell länger geworden. Die Sonne geht schon so früh auf, dass ich gar nicht schnell genug aus dem Bett raus, in die Natur komme. Um den 20. März herum feiern wir die TagundNachtgleiche. Die Gleichheit von Helligkeit und Dunkelheit. Die Sonne steht dann senkrecht zum Äquator, woher auch die englische Bezeichnung Spring Equinox kommt. Man bezeichnet es nämlich als Äquinoktikum. Von lat. aequus = gleich und nox = Nacht.

Die Faszination für alte, naturverbundene Feste und Rituale kommt mehr und mehr zurück. Heute kann ich im Bereich Spiritualität, Schamanismus und Druidentum fast überall von den Jahreskreisfesten hören und lesen. Wir fühlen uns endlich wieder mehr der Natur und unserer wunderschönen Erde zugehörig. Egal, wo die Bezeichnung her kommt, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass es eine Göttin namens Ostara gab, es ist ein Fest des bewussten Wahrnehmen und Verbinden mit der Natur. Und somit auch mit uns selbst und unserem Ursprung. Hier finden wir uns wieder in einer Faszination am Wunder der Natur und des Universums. Wir finden zurück in unser Staunen. Über all die kleinen, alltäglichen Wunder. Über die Rückkehr der Sonne und des Lichts, über das Erwachen der Natur, die neu auflebt. Die eben wiedergeboren wird. Im Einklang mit der Sonne, die alles durch ihr Licht und ihre Wärme aus einem langen Schlaf erweckt. Aber nichts steht jemals still. Denn selbst in gefrorenen Böden ist Leben. 

 

Wir können selbst in den letzten Tagen beobachten, wie die Hummeln summen und die ersten Bäume und Blumen erblühen. Wie langsam Baumspitzen hellgrüne Blätter bekommen. Wie alles zum Leben erwacht. Zu einem neuen Frühling, der zur Zeit auch einen wunderschönen, zarten Duft in die Luft gelegt hat. Es duftet nach Neuanfang, nach Veilchen und frischem Leben. Es ist Balsam für die Seele. Streichelt unser Gemüt. Besonders in diesem Jahr werden wir großartig von der Sonne und der Natur unterstützt, in einer Phase, wo alles sich verlangsamt und überall Unsicherheit und Ungewissheit herrscht. Da schenkt uns die Wärme und das Licht Hoffnung, Kraft und stärkt unseren Mut. Denn es braucht mutige Menschen für einen Wandel. 

Die Natur ist mutig in sich selbst. In einem tiefen Vertrauen lässt sie im Herbst alles los. Sie lässt sich in den Wandel der Zeiten fallen. Wirft alles Alte ab und lässt sich auf einen Tod ein, der in eine Wiedergeburt übergeht. Sie zweifelt an nichts. Sie lebt im Einklang mit allem, was ist. Mit der Schöpferkraft. Die alles erschaffen hat und belebt. Wir können uns an der Natur inspirieren. Sie ist wir. Sie ist unser Spiegel. Denn wir sind alle Eins. Das sollen wir endlich verstehen. Wie innen, so außen. Wie oben, so unten. Wie die Menschheit, so die Erde. Aber vor allem: Wie im Himmel, so auf Erden. Da möchten wir endlich hinkommen. Zurück ins Paradies!

 

Das Fest, was heute als Ostern gefeiert wird, aber im heidnischen Ostara genannt wird, könnte von der heidnischen Göttin Eostre abgeleitet sein. Tatsächlich hat der älteste der Gebrüder Grimm darüber geforscht, aber es gibt für keine der Herkünfte des Festes und des Namens wirkliche Beweise. Ganz einfach könnte es auch von Osten kommen, der Himmelsrichtung, wo die Sonne aufgeht. Wo sie jeden Tag neu geboren wird.

Die Natur wird gefeiert. Die Zeit der Blüte, der Fruchtbarkeit. In der Erde und in den Tieren, die um dieses Zeit meistens noch tragend sind, oder ihren Nachwuchs bald bekommen. Es ist eine Zeit unendlicher Schönheit. Die Bäume und Sträucher tragen ihr schönstes Kleid. Die Farben sind hell und frisch. Es ist eine Zeit, in der alles erwacht und so auch neue Energie in uns. Die Sehnsucht nach Wärme und Helligkeit wird endlich gestillt. Wir wollen frei sein, raus gehen, die Sonne im Gesicht fühlen, uns wach küssen lassen.
Die Energie von Mutter Erde ist in dieser Zeit so stark, wie in keiner anderen. Sie schenkt der Erde so viel Kraft und Energie, so dass großes Wachstum passieren kann.

 

Wir bezeichnen die Seele der Erde als Gaia (griechisch), was der Terra im römischen entspricht. Und der Brigid im keltischen. (Brigid ist die Göttin des Lichts und wird schon früher im Jahr, Anfang Februar gefeiert.)

Und auch wie bei Imbolc, dem Fest der Brigid und vielen anderen heidnischen oder keltischen Festen, ist das Feuer eins der meist verbreiteten und schönsten Rituale. Ein Feuer zu entzünden schenkt Licht, Wärme und neue Kraft. Es ist auch ein Symbol der Wandlung. Alles etwas, was wir besonders in Zeiten wie diesen gebrauchen können. Was uns unterstützt, wenn wir es bewusst und aus vollem Herzen gestalten und leben. 
Jetzt, wo wir alle Zeit geschenkt bekommen, Zeit mit unserer Familie, unseren Kindern, haben wir die Möglichkeit uns mehr auf diese natürlichen und ursprünglichen Ideen des Lebens zu konzentrieren. Darüber zu sprechen, etwas zu malen, zu bestaunen, zu basteln. Ein gemeinsames Feuer zu entzünden, oder eine besondere Kerze. Gedichte zu lesen oder zu verfassen. Die Natur zu ehren, die uns am Leben erhält. Uns nährt und gesund hält. Die uns nie im Stich lässt. Mit der wir tief verbunden sind. Lasst eure Lieben, eure Kinder an diesem wunderbaren Wissen und dieser unendlich schönen Welt teilhaben. Wir sind ein Teil der gesamten Schöpfung. Wir sind Natur! Wir sind Liebe! Verbunden in alle Ewigkeit!

 

Das Frühjahr schenkt uns die Kraft vieles in Angriff zu nehmen. Unser Haus und unser Inneres zu reinigen. Gerade jetzt spüren wir den Impuls in uns, lebendig und aktiv zu sein. Was aber eben auch bedeuten kann, in uns aktiv zu werden. Gerade jetzt, wo es sein kann, dass wir uns nicht so frei bewegen dürfen, wie wir es gewohnt sind, können wir die Zeit für uns selbst nutzen. Zuhause ausmisten und schauen, was wir alles wirklich brauchen und was schon lange nicht mehr. Wir können in unserem Inneren schauen, was endlich entstaubt werden will. Was will endlich raus und leben dürfen? Welchen Anteil haben wir lange vergessen oder weggeschoben. Traue dich! Sei mutig und stelle dich den Dingen. Die Sonne schenkt dir die passende Energie und gibt dir die Kraft die Dinge zu meistern. Und sei dir gewiss, alles ist immer gut. Die Liebe verbindet uns alle. Alle mit allen und allem!

 

 

Alles Liebe, 

Eure Simone xx

 

 

Da kam noch ein Impuls:

Wir befinden uns in einer riesigen Wandlung, einer noch nie da gewesenen Transformation. Wir sollten uns in dieser Zeit, wo unsere vermeintliche Sicherheit auf Erden weg bricht, darauf besinnen, dass alle Feste ursprünglich mit der Natur verbunden waren. Sie wurden gefeiert aus der puren Freude am Feiern und Zusammensein, zu Ehren der Natur, der Schöpferkraft. Dies alles wird schon lange durch den Konsumwahn erstickt. Und wurde  davor durch die Religionen verändert. Wir sind so stark mit der materiellen Welt, dem alten System verbunden, dass wir die Wahrheit nicht mehr kennen. Erstmals jetzt eröffnet sich die Chance, sich etwas zuzuwenden, was so viel wahrer und kraftvoller und vor allem liebevoller ist.