7 inspirierende Dinge meiner Woche - 18/2020

Nach regen kommt sonne, nach sonne kommt regen


Diese Woche war Beltane, was ihr vielleicht hier auf dem Blog schon gelesen habt. Und dieses keltische Mondfest war Anlass für einen kleinen Ausflug auf das Feld hinter unserem Garten. Das ist normalerweise so hoch zugewuchert mit Brennnesseln, dass man so ohne weiteres nicht darauf kommt, aber im Moment geht es noch. Dort habe ich mir aus langen Grashalmen und Klettenranken einen kleinen Kranz für meinen Altar Zuhause gewunden. Und einen ganz spärlichen, aber wunderschönen Blumenstrauß gepflückt. Aus zwei rosa Hasenglöckchen, einem Stiel Lungenkraut, einem Vergissmeinnicht und Gräsern. Wenig ist manchmal mehr! Das habe ich schon vor Jahren erkannt. Ich besaß immer viele kleine Vasen, wo auch mal eine einzelne Blüte reinpasste. Sowieso, muss ich in den letzten Tagen viel an meine alte Wohnung denken, in der ich gewohnt habe, bis ich wieder zu meinen Eltern zog. Und an all die schönen Dinge, die ich in meiner Küche hatte und die mir an manchen Tagen schrecklich fehlen. Ich bin einfach ein Schöngeist und liebe mein Geschirr und meine Backformen und die Dinge meiner Oma, die ich nach ihrem Tod übernommen habe. Alles seit vielen Jahren in Kisten eingelagert. Meistens vermisse ich nichts. Aber manchmal, wenn der Regen kommt und es auch innen drin dunkel und trüb wird, dann kommen Gedanken, Erinnerungen, Sehnsüchte. 
Heute ist es mir wichtig darüber zu schreiben, damit hier nicht der Eindruck entsteht, dass ich jeden Tag von morgens bis abends nur im großen Glück bade. Dem ist nicht so. Auch wenn ich meistens sehr glücklich und dankbar aufstehe und ins Bett gehe. Aber diese Woche hingen auch über mir mal wieder ein paar dunkle Wolken der Traurigkeit.

 

  • Diese Woche habe ich besonders die Verbindung mit der Natur tief gefühlt und mir damit die schönste Zeit beschert. Ich fühle schon seit einigen Wochen, oder vielleicht schon das ganze Jahr 2020 eine Rückkehr zu meinen Wurzeln. Zu Mutter Erde und meiner tiefen, liebevollen Verbindung zu ihr. Wenn ich draußen bin, dann geht es mir immer gut. Selbst an den doofen Tagen ist alles besser, sobald ich eine Weile draußen in der Natur bin. Oftmals komme ich ganz befreit zurück, obwohl ich mich vorher müde und unausgeglichen gefühlt habe. Die Natur ist mein Allheilmittel! Und zur Zeit genieße ich es, wenn ich dabei auch mal alleine bin, ohne nach den Hunden schauen zu müssen. Da kann ich eben auch mal in Ruhe einen Kranz winden oder etwas beobachten. Das Fahrrad nehmen und die Geschwindigkeit und den Wind genießen. Die Stille! Das nur bei mir sein. Mich mit den Blumen und ihrer Schönheit verbinden. Den Geist der Blüte fühlen, die so freundlich strahlt. 
  • Definitiv sehne ich mich zur Zeit extrem stark nach Zeit mit mir ganz alleine und merke, dass ich es so gut wie kaum umsetze. Oder auch umsetzen kann. Ich liebe es mit den Hunden draußen zu sein, keine Frage. Aber wer mehr als einen Hund hat und diese gerne frei laufen lässt weiß, wie viele Augen man oft braucht.
    Ich sehne mich danach in diese Stille zu fallen. Mal so langsam oder so schnell zu sein, wie ich will. Aber vor allem nach Stille. Nicht sprechen! Nur lauschen. Nicht nach jemand gucken müssen. Nur bei mir sein. Nach dieser tiefen Verbindung zu meiner Seele, die gerade so sehr ihre Lebendigkeit sucht und leben will. Die einfach mal eine kleine Auszeit braucht von allem. Und nur bei sich sein will. Darauf muss ich ab sofort mehr hören, denn sonst wäre es in dieser Woche nicht so eskaliert, wie es leider nun mal war. Auch mein Akku ist mal leer und das muss ich lernen zu akzeptieren. Und dann die Stille suchen und verweilen, so lange es nötig ist. Denn nur dies lädt mich auf und macht mich wieder vollständig. Nichts von Außen mag das tun. Nichts, was du dir kaufst oder kochst kann so etwas. Das sind nur kurze Glücksmomente, die sofort wieder verpuffen. Aber die Schatten bleiben dann. Und die wollen gesehen werden. In aller Stille.
  • Der schönste Spaziergang mit den Hunden diese Woche war der gestern mittag, als es plötzlich blitzte und donnerte. Niemand war unterwegs. Wie liebe ich das! Nur wir und ein paar andere Tiere. Rehe, die plötzlich durch das hohe Korn rannten, weil sie wahrscheinlich noch vor uns ahnten, dass es gewittern würde. Die Ruhe, bevor der Sturm losgeht, ist so magisch. Die schwarzen Wolken hinter uns, diese absolute Ruhe da draußen. Und dann der Moment, wo der Regen einsetzt und diesen wundervollen, erdigen Frühlingsduft verbreitet. Dann das stärker werden des Regens, bis zum Prasseln mit Hagel. Ich habe nur noch gelacht, als wir rennend am Auto ankamen, was mit einer älteren Dame von Hündin eh fast unmöglich war. Sofort fühlte ich, wie schön diese Zeit war. Ich liebe Regen, auch wenn er oft nervt. Aber so mag ich ihn!
  • Diesen Montag habe ich die Briefe aus dem Abo verschickt! Yeah! Die allererste Runde ist geschafft. Ich war so aufgeregt und gleichzeitig so glücklich, als ich sie eingeworfen habe. Viel habe ich aus der Entstehung des Brief-Abo gelernt. Die Idee war schnell geboren, aber die Umsetzung war für mich ein bisschen wie ein Irrgarten, bis ich endlich wusste: SO soll es sein! Jetzt bin ich froh und die wirklich ganz wundervollen Rückmeldungen, die ich bis jetzt bekommen habe, haben mich noch viel froher gemacht. Das ist eine schöne Verbindung, die da wächst. So, wie ich es mir vorgestellt habe. Vielleicht sogar noch schöner.
  • Das Lustigste diese Woche war, dass ich morgens, als ich bei den Schafen war, ein Lämmchen beobachtet habe, das am Baum leckte. Ich sah das Harz, was aus dem verletzten Stamm geflossen war und wie es das ableckte. Intuitiv und spontan sagte ich: Isst du etwa Bonbons? Und tatsächlich! Als ich selbst an dem Stamm des Kirschbaums war und etwas Harz mit meinem Finger wegnahm, roch es so süß! Fast schon so, als würde man einen Schwips bekommen. Wie herrlich, dass ein Baum, der so süße, pralle Früchte hervorbringt, auch in seinem Inneren solch süßen Harz fließen lässt. 
  • Diese Woche habe ich jede Menge Dinge gefunden. Erst jede Menge Kleeblätter, vier- und fünfblättrige. Und dann noch alles mögliche andere... Ich hatte mich ganz traurig gefragt die letzten Wochen, wann wohl die "Kleeblatt-Saison" losgeht. Und kurz darauf ging es tatsächlich los. Und wie! Am ersten Tag kam ich direkt mit einem ganzen Strauß Kleeblätter zurück. Das habe ich in den letzten Jahren gelernt, wo eins ist, sind sehr oft mehrere. Ab da, wo man über eins "zufällig" gestolpert ist, kann man dann tatsächlich mal ein bisschen in den Kleeblättern suchen, denn oftmals ist nicht eins alleine dort. Dann lag ein Vogelnest auf meinem Weg. Schon so platt gedrückt, dass ich es ein wenig in Form bringen musste. Vogelnester sind so tolle Kunstwerke. Wie Vögel so etwas mit ihren Schnäbeln kreieren können?! Dieses ist mit Schafwolle drin verwoben, da es tatsächlich ganz nah an der Schafwiese lag.
    Dann hatten mir Freunde Flieder geschnitten in ihrem Garten und als ich mit dem Fahrrad nach Hause fuhr, dachte ich noch, dass wir eigentlich keine passende Vase haben. Und dann kam ich an einer Kiste vorbei, wo mal "zu verschenken" drauf gestanden hatte. Manche Leute stellen es einfach raus und dann haben sie damit nichts mehr zu tun. Auch, wenn es drauf und rein regnet. Da war auf jeden Fall eine total schöne Blumenvase drin, die perfekt für den Flieder war. Und ein kleines Holztablett mit Einteilung, wo genau meine Gläser reinpassen, in denen ich das trockene Grün zum Räuchern aufbewahre. Manchmal ist es so, wie bestellt! Denn auch meine gemütlichen Sonnensessel aus Korb, in dem ich die letzten Wochen gelegen habe, war vom Sperrmüll aus der Nachbarschaft. Etwas, dass ich mir so sehr gewünscht hatte...
  • Das Bild heute ist eins von 2018! Und ich liebe sie alle immer noch. Das war meine Phase mit Schwänen. Ich finde Schwäne wunderschön und sehr sinnlich. Sie sind die Königinnen unter den Wasservögeln. Oder wozu gehören Schwäne der Art nach? Passend zu Beltane und der Nacht mit der Anderswelt, dem Feenvolk, dieses Bild im heutigen Beitrag.

 

Alles Liebe,

Eure Simone xx