Mittsommer - Fest des Lichts

lasst uns tanzen, das licht in unseren Herzen leuchten


Obwohl uns der Frühling dieses Jahr schon fast einen richtigen Sommer geschenkt hat und es uns an Licht wahrlich nicht gefehlt hat, so bin ich doch immer wehmütig, wenn wir Mittsommer, die Sommersonnenwende feiern. Denn nun ist der längste und hellste Tag auf der Nordhalbkugel gekommen, der die Wende einläutet. Auch, wenn uns mit den letzten Junitagen und dem Juli noch der Sommer bleibt, so sind wir kurz vor der zweiten Jahreshälfte angekommen. Ein großer Wendepunkt im Jahr ist erreicht. Die Sonne hat uns so sehr verwöhnt, was unseren Seelen in diesem sehr speziellen Jahr 2020 wirklich unendlich gut getan hat. Ich finde es wichtig dies zu erkennen und dankbar für die liebevolle Unterstützung zu sein, die wir durch die Helligkeit und Wärme, in den schwierigsten Wochen des Jahres erfahren haben. Wir hier in NRW hatten die Freiheit, in die Natur hinauszugehen und sie in vollen Zügen zu genießen. Obwohl ich selbst nicht wirklich von der Pandemie betroffen war, da ich sowieso von Zuhause arbeite, habe ich den Frühling trotzdem noch bewusster gelebt, als sonst. Jeder Blume und jedem Busch beim Aufblühen und Wachsen zugeschaut. Das Brummen der Hummeln genossen und zu ihnen eine ganz besondere Beziehung entdeckt. Zu diesen pelzigen, leicht pummeligen und lieben Wesen. Schon immer waren mir Hummeln, neben Schmetterlingen, die liebsten Insekten. Und doch hat sich in diesem Frühjahr vieles offenbart. So habe ich erstmal Hummeln auf meiner Hand gehabt und das Leben durch sie pulsieren gefühlt. Auch bin ich heute bewusst sehr dankbar für all die Arbeit, die diese Tiere leisten, die unsere Natur am Leben erhält und unser Überleben sichert. 

Auch die Düfte des Frühlings und Sommers sind so markant und herzerfüllend. Im Geiste fülle ich sie mir jedes Jahr in Flaschen und hebe sie mir für die nassen und dunklen Tage der zweiten Jahreshälfte auf. Ich stecke nur allzu gerne meine Nase in die Blüten meiner englischen Duftrose und in jede Wildrose am Wegesrand. Sowie in die üppigen Holunderbüsche. Diesen Duft habe ich zu Gelee verarbeitet, den wir dann das restliche Jahr über In Erinnerung schwelgend genießen können. 
Aber ist es nicht herrlich sich so sehr an der Natur erfreuen zu können? Diese Jahreszeiten und Jahreskreisfeste heute wieder bewusst zu feiern und zu erleben?! Ich genieße diese tiefe Verbindung und Liebe, die ich mit der Natur habe. Dieses Jahr bin ich so Blumenverliebt, dass für mich die Sonnenwende symbolisch nur mit Blumen gefeiert werden kann. So, wie es in Schweden und bei den Kelten seit je her Tradition ist. Mit Blumen im Haar und unter unserem Kopfkissen.




Das keltische Mittsommerfest feiert den längsten Tag mit einem Feuer. Wie auch sonst! Mit Blumenkränzen im wilden Haar. Es wurde getanzt, ausgelassen gefeiert und über die brennenden Feuer gesprungen. Ein Brauch der Reinigung. Feuer hat eine stark reinigende Kraft. Feuer kommen in allen Jahreskreisfesten vor. 
Bei der Sonnenwende wird aber auch die Natur selbst genutzt, indem Frauen die wilden Kräuter sammelten, aus denen Kränze geflochten wurden und denen große Kräfte zugesprochen wurden. Zum Beispiel Johanniskraut, Kamille, Arnika, Beifuss, Schafgarbe, Eisenkraut, Königskerze... Diese kann man später trocknen und für den Winter aufheben. Um sie zusätzlich mit der Energie des Feuers aufzuladen, kannst du deinen Wildblumenstrauß in die Nähe des Mittsommer-Feuers halten. 

Ich habe mir überlegt, entweder einen kleinen Beutel aus leichtem Stoff zu nähen, den ich mit Blüten fülle und am Kopfteil meines Bettes festmache. Die sanften Düfte der Natur sind oftmals auch gute Begleiter in den Schlaf. Oder ich werde in einem meiner schönen, flachen Korbschalen einen Gabenteller für die Feen und Elfen gestalten. Denn wie immer an den Jahreskreisfesten sind die ätherischen Wesen in dieser Nacht sehr präsent.

 

Das Mittsommerfest oder die Sommersonnenwende kommt höchstwahrscheinlich ursprünglich von den Druiden. Auch, wenn es sich oftmals nicht zu hundert Prozent genau widerlegen lässt, wo der Ursprung genau herkommt. Die heidnischen Feste zu Ehren der Natur waren ein fester Bestandteil der heidnischen Bevölkerung und wurde, wie jedes dieser Feste, im Zuge der Christianisierung von der Kirche übernommen und umgewandelt. Hier in den Johannistag, der aber auf den 24. Juni datiert wurde und der auch mit dem großen Johannisfeuer gefeiert wird. Zum Glück sind die alten, keltischen Jahreskreisfeste nie ganz durch die Kirche verdrängt worden. Heute begeistern sich immer mehr Menschen wieder für die alten, traditionellen Mond- und Sonnenfeste, die die Natur ehren. Da wir immer mehr zu unserem wahren Ursprung zurück gelenkt werden und in der Natur so viel Wahrhaftigkeit und Heilung finden, ist es nicht verwunderlich, dass es uns auch zu den alten Bräuchen und Festen zurückzieht. 

Gerade auch in diesem Jahr ist der Einfluss durch die Planeten und Sterne besonders groß und alles dient unserer Entwicklung. Das Leben zu hinterfragen, das wir leben. Wertesysteme zu überprüfen und sich neu auszurichten. Seine innere Stimme zu finden und ihr zu lauschen und zu folgen. All das passiert in vollem Umfang in dieser herausfordernden Zeit. Wir werden geleitet und manchmal auch gezwungen auf unserem Weg.

 

Diese Sonnenwende ist deswegen so besonders in 2020, weil sie mit einem Neumond am Vortag und einer Finsternis am Sonnenwendtag zusammenfällt. An dem Tag, wo wir die Sonne feiern, verdunkelt sie sich in diesem Jahr. Ist das nicht etwas ganz "Verrücktes"?! Dieses Jahr ist wirklich ein ganz besonderes Jahr, voller Möglichkeiten des Erwachens und Wachsens. Voller Magie in den Weiten des Universums, die wir hoffentlich immer bewusster wahrnehmen und annehmen werden.

Sonne und Mond sind die großen Magier, denen wir zur Zeit viel Aufmerksamkeit schenken. Sie stehen für das männliche und weibliche Prinzip. Sie wollen in ein Gleichgewicht kommen. Das Weibliche will sich endlich voll entfalten dürfen und ihre ganze Sanftmut als Stärke leben. Die Sonne gibt uns im Moment die Kraft für das tägliche Leben.

 

Ihr lieben Schwestern, lasst uns an Mittsommer einen Moment der Verbundenheit kreieren! Wo wir im Geiste und im Herzen zusammen verbunden sind und all den Frauen danken, die vor uns da waren. Lasst uns diese Liebe und Dankbarkeit für uns und alle anderen, in unsere Kränze mit einflechten, als ein Symbol des Zusammenhalts über alle Zeiten und Hürden hinaus. 

 

Ich wünsche euch ein wunderbares Mittsommer, egal wo ihr seid und was ihr macht.

 

Alles Liebe, 

Simone xx