Licht & Liebe

Ich glaube, dass wir einen Funken jenes ewigen Lichtes in uns tragen, das im Grunde des Seins leuchten muss und welches unsere schwachen Sinne nur von Ferne ahnen können. Diesen Funken in uns zur Flamme werden zu lassen und das Göttliche in uns zu verwirklichen, ist unsere höchste Pflicht.

 

- Johann Wolfgang von Goethe - 

 

 

In der Zeit der Dunkelheit denken wir mehr noch über Licht nach als zu anderen Zeiten. Und nicht nur über das Tageslicht, das uns doch meistens sehr fehlt. Wie viele Menschen leiden seelisch unter der dunklen Zeit. Vermissen das Licht, welches ihr Innerstes erhellt und den Tag froher aussehen lässt. Helligkeit, Sonnenlicht tut auch einfach gut. Das ist einfach so!
Aber hinzu kommt, dass wir das Licht eben nicht nur im Außen suchen, sondern eigentlich unser ganzes Erdenleben auf der Suche sind, nach dem Licht, das wir selbst sind. Meistens tun wir das unbewusst. Wenn wir aber schon bewusst auf der Suche nach unserem wahren Selbst sind, dann beschäftigen wir uns mit allerlei Dingen und manchmal wissen wir zwar, was gemeint ist, aber wissen nicht, wie wir dahin kommen. Zu tun gibt es meistens nichts. Denn es geht ja um das Sein und nicht um das Tun. Es gibt nichts zu tun, außer zu Sein. Aber wie geht eigentlich Sein? Das ist etwas so einfaches und doch so schwer erreichbar. Das liegt an den Strukturen in denen wir uns befinden, in denen wir gefangen sind. Sie hindern uns am Sein. Denn wir sind so sehr in dem Mensch - Sein drin, dass wir keinen oder kaum Zugang bekommen zu den Ebenen außerhalb von Struktur. Liebe ist Sein. Wir sind Liebe. Aber erfahren wir uns wirklich als das? Können wir die Liebe erkennen, die wir sind? Können wir neben unserem Verstand überhaupt wahrnehmen, wie wir wirklich erschaffen sind? 
Das geht alles nicht auf Knopfdruck. Es gibt Aha-Momente. Aber auch nicht nur den einen und alles ist klar. Es gibt viele von diesen Erkenntnissen und alle bringen uns der Wahrheit ein Stück näher. Erhellen unser Innerstes und erweitern unser Sein. Im Endeffekt gibt es nichts zu tun, außer sich der einzigen Wahrheit Stück für Stück bewusst zu werden. Es gibt nichts, was uns zu mehr Liebe macht. Nichts, was wir tun, macht mehr Liebe aus uns. Wir sind die Liebe, denn wir kommen aus der Liebe. Wir sind und waren ein Teil der unendlichen Liebe. Wir haben uns entschieden für eine Zeit lang ein Mensch zu sein. Auf dieser Erde. Wir haben uns aus der Liebe, der Quelle herausgelöst und doch haben wir nie aufgehört Liebe zu sein. Die Verbindung ist da. Aber doch gilt es, trotz aller Widrigkeiten auf der Erde, als Mensch, diese Verbindung wieder zu erinnern und die Wahrheit über alles zu erkennen. Wir sind ein Teil des Ganzen. Wir sind ein Teil der universellen, unendlichen Liebe, die nirgendwo entsprungen ist, da sie ewig ist und war und nirgendwo enden wird. Die lange war, bevor es die Erde gab und die lange über alles hinaus auf ewige Zeiten sein wird.


Ich glaube ein großer Schritt, oder eine große Erkenntnis ist, zu erkennen, dass es nichts gibt, was wir tun können oder müssen, um mehr zu sein. Um dem Ganzen näher zu kommen. Wenn wir verstehen, was es heißt Liebe zu sein, dann gibt es nichts weiter zu tun. Natürlich ist es hilfreich, wenn man sich mit dem Weg auseinander setzt. Wenn man Möglichkeiten nutzt, die einen zu größeren Erkenntnissen führen. Aber letzten Endes bringt einen der liebevolle, aufmerksame Blick auf alles was ist, automatisch dort hin. Denn nur, wer Liebe ist und mit Liebe alles betrachtet, wird das sehen, Innen drin, was allen anderen ein Leben lang auf der Erde verborgen bleibt. Wer sich selbst im anderen erkennt, wer sich selbst in jedem Baum, jedem Blatt, jedem Tier und jedem Grashalm wiederfindet, der hat den liebevollen Blick seines wahren Selbst wieder erinnert.


Für mich ist es manchmal schwer Worte zu finden, um etwas zu beschreiben, was ich nur fühlen kann. Was für mich wirklich tief in mir drin als Wahrheit zu fühlen ist, aber so schwer zu erklären ist. Mit jedem Schritt auf der Erde, mit jedem Lebensjahr und manchmal mit jedem neuen Tag, werden Dinge klarer. Immer tiefer erfahrbar. Manchmal erschreckt es mich, wie stark die Verschleierung ist durch das Gefangen - sein im menschlichen Denken und den Strukturen, die über Millionen Jahre sich gewoben haben. In denen wir gefangen sind, wie die Fliege im Spinnennetz. Erst, wenn wir aufhören mit unserem Verstand begreifen zu wollen, wenn wir aufhören zu glauben, dass wir bestimmte Dinge tun müssen, dass wir dem System ausgeliefert sind, dass wir am Ende sterben werden, wenn wir all diese menschlichen Begrenzungen aufgeben, weil wir erkannt haben, dass all das nicht wahr ist, dann sind wir dem Sein ein ganz großes Stück näher gekommen.

 

Wir müssen das Göttliche in uns nicht verwirklichen, wie es im Goethe Zitat heißt. Wir müssen uns erinnern, dass wir göttlich sind! Das wir aus Licht und Liebe gekommen sind, und Licht und Liebe das ist, was wir wahrhaft sind. Nur, weil wir gerade in einem menschlichen Körper stecken, vergessen wir leider, dass wir dieser gar nicht sind.

 

Dies ist auch ein Teil meines Buches, an dem ich zur Zeit schreibe und das 2019 in die Welt entlassen wird. Dort werde ich noch mehr darauf eingehen, was für den ein oder anderen hier vielleicht noch nicht voll zu fühlen oder zu greifen erscheint.

 

Seid in den dunkelsten Tagen Licht und Liebe für Euch selbst, aber auch für alle und jeden der ist.

 

Alles Liebe und eine besinnliche Zeit,
Eure Simone xx