7 inspirierende Dinge meiner Woche - KW38

dem weg & uns selbst vertrauen


Die letzten Wochen waren ganz schön turbulent. Zumindest in meinem Inneren. Immer wieder die Frage nach der absoluten Wahrheit oder die große Suche nach dem Selbst. Wie kann ich wirklich ich selbst sein? Oder bin ich das die ganze Zeit? Mache ich das richtige? Traue ich mich Dinge wieder zu ändern? Was oder wer bin ich wirklich? Immer wieder fallen wir auf die Gedanken rein, anstatt das Leben einfach anzunehmen. Uns selbst zu vertrauen. Denn ich glaube mittlerweile ganz fest daran, dass wir uns selbst nicht finden können, sondern nur uns selbst vertrauen können. Dem wahren Kern in uns drin, der unsere Wahrheit, unser Sein ist. Der einfach sein möchte. Und doch gehen wir immer wieder auf die Suche. Ich auch! Aber ich glaube, es geht wirklich darum, dass wir auch anerkennen, dass das Leben ein großer Fluss ist und wir ständig in Bewegung sind. Uns ständig entwickeln, ständig weiter bewegen. Was wir gestern dachten und gut fanden ist schon alt und vorbei. Wir können unsere Wahrheit nur im Augenblick erkennen. Genau in diesem Moment bin ich ich. So, wie ich jetzt gerade bin. Und das ist gut so!

 

  • Ich weiß gar nicht mehr, was in welcher Reihenfolge passierte. Aber vor circa zwei Wochen wollte ich ein bestimmtes Buch aus der Bibliothek ausleihen und in den DIY Büchern stöbern. Auf dem Weg durch die Bücherregale sprang mir plötzlich ein Buch ins Auge. Von einer jungen Frau, die unbedingt Cowboy werden wollte. Und ein Stückchen daneben ein Buch von einer jungen Frau, die ihre Geschichte erzählte und die mit der Heilkraft der Pferde zu tun hat. Beides passte so gut zu mir, dass ich mir die Bücher auf meinen Stapel auflud. Und ja, sie haben mich wirklich nachdenklich gemacht oder etwas in mir angefacht. Wie man in Utopia oder Das Zeitalter der Liebe lesen konnte, war ich in oder seit meiner Teenagerzeit ein absoluter Fan der Marlboro Kinowerbung. Jedes Mal bekam ich Gänsehaut bei der weiten Natur, dem Hufgetrappel der Pferde und diesen authentischen Männern. Für mich alles, was ich je im Leben erleben wollte. Unendliche Weite, Tiere, Pferde, ein richtiger Mann, mit dem ich abends am Lagerfeuer sitzen konnte. Oder mit dem ich eines Tages eine Ranch haben würde. Die Bücher konnten also nicht passender sein. Es sind beides Autobiografien von jungen Frauen, die sich selbst gesucht haben. Für mich war es sehr, sehr schön mal in die andere Position zu kommen, nachdem ich meine Geschichte auch aufgeschrieben habe. Zu lesen, wie es anderen Frauen ergangen ist, wie ihre Lebensgeschichte und Suche aussah und wie sie ihren Frieden und sich selbst in der Natur finden konnten, hat meine Sicht auf die Dinge noch mal sehr bereichert. Es zeigt mir, dass es wichtig ist, ungeschönt und ganz authentisch unsere Geschichten miteinander zu teilen. Das hilft so sehr. Wir erkennen uns in den anderen und sehen und fühlen gleichzeitig, dass wir mit all unserem Chaos, unseren Ängsten und Zweifeln und Sehnsüchten nicht alleine sind. Mir ging es zumindest so beim Lesen. Es ist ein Spiegel, in dem wir auch Teile von uns selbst erkennen. Gerade da, wo wir am meisten Unverständnis aufbringen oder den Kopf schütteln, sollten wir uns mal genau betrachten. Ich konnte mich hier und da erkennen und ich fand beide Bücher sehr bereichernd. Gerade auch, weil beide jungen Frauen so eine starke Verbindung mit der Natur und den Tieren haben. Jeder auf seine Weise. Ich auf meine Weise. 
    Wer sich für die Bücher interessiert, hier sind beide Titel: 
    Clover Stroud, Spur der Pferde - Die Kraft, durch die ich mich selbst fand
    Louise Jacobs, Louise sucht das Weite - Wie ich los zog Cowboy zu werden und zu mir selbst fand
  • Durch die Bücher, aber auch durch andere Einflüsse der letzten Wochen fing ich an noch mal über das Thema Selbstfindung nachzudenken. Wie ist es möglich, dass wir uns alle suchen? Können wir uns verlieren und wieder finden? Geht es nicht eigentlich darum, sich selbst zu vertrauen? Oh ja! Am Ende ist es das Selbstvertrauen, das wir verloren haben durch all die äußeren Einflüsse, die in unser Leben, meist sehr früh, kommen. Wir bekommen ständig gesagt, was wir tun und denken sollen. Wie wir uns verhalten sollen, was besser für uns ist. Und damit vertrauen wir unserem Instinkt, unserem Bauchgefühl irgendwann nicht mehr. So verlieren wir uns selbst vielleicht wirklich aus den Augen. Es passieren einschneidende, traumatische Dinge und wir werden aus unsere Mitte, aus unserem Nest gerissen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die zu den Geschichten unserer Leben werden. Wir fühlen uns verloren oder ungeliebt. Ich habe alles angeschaut, angenommen und als meinen Weg akzeptiert. Mich aber auch Schritt für Schritt aus den Gedanken befreit, die einfach nicht meine sind. Die strenge Stimme, die einem oft Dinge auf diktiert, die wir gar nicht wollen. Ich habe über all das schon so oft geschrieben und möchte mich auch gar nicht wiederholen. Aber es war für mich noch mal heilsam, an diesem Punkt in dieses Thema einzusteigen. Lange Zeit, nachdem ich mich so intensiv damit auseinander gesetzt habe und immer wieder gesagt habe: Endlich habe ich mich gefunden! Endlich weiß ich, wer ich bin. Und doch merke ich, ich war und bin immer ich. Nur in anderen Abschnitten meines Lebens. Mehr Selbstvertrauen aufzubauen ist auch bei mir immer wieder Thema. Und auch dann im Vertrauen zu bleiben, wenn, wie bei mir gerade, sich mal wieder die Dinge und Ansichten neu anordnen. 
  • Zur Zeit male ich sehr viel. Ich arbeite an einem kleinen, selbst erwählten Projekt, was ich deswegen zur Zeit auch noch nicht veröffentliche. Ich wünsche mir sehr mit meinen Bildern etwas sehr schönes und für mich wichtiges machen zu können. Während ich male, liebe ich es Podcast zu hören. Vor allem den von Marilena Berends. Ihr Podcast heißt Sinneswandel und ist über Spotify oder iTunes zu hören. Zwei Folgen möchte ich euch unbedingt ans Herz legen. Sie sind so mit das Beste, was ich bis jetzt dort gehört habe und jeder sollte sich dieses Gespräch mit Michael Braungart mal anhören. Weil es einen wirklich zu einem Sinneswandel bewegen kann und sollte. Folge #132 und #133.
    (Ich hoffe, die Links funktionieren! Wenn man in den Social Media unterwegs ist, dann fühle ich mich wie eine Oma. Da wäre eine Schulung hier und da wirklich hilfreich.)
  • Seit ein paar Tagen habe ich ein Fahrrad. Mein erstes Fahrrad nach zwanzig Jahren. Unglaublich. Aber ich habe all die Jahre davor nie eins vermisst. Mein schönes, dunkelrotes Hollandrad wurde mir leider irgendwann von einem Freund meines Bruders geklaut. Der damals nachts damit nach Hause fuhr und es nie zurück brachte. Zu uns hat er sich allerdings auch nicht mehr getraut. Jetzt habe ich endlich wieder ein Fahrrad. Eine liebe Freundin und Nachbarin hat es mir geschenkt. Sie hat mehrere Räder und dies stand Jahrelang nur noch in der Garage herum. Ich freu mich riesig, denn seit ich jetzt zwei mal damit unterwegs war, bin ich richtig verliebt in dieses Gefühl der Freiheit. Und natürlich werde ich damit jetzt immer alle Besorgungen machen, die für mich erreichbar sind. Aber es ist vor allem dafür gedacht gewesen noch mehr Zeit in der Natur zu verbringen. Gerade den Wind in Gesicht und Haaren finde ich bei schönem Wetter wirklich toll. Wahrscheinlich kann das nur jemand sagen, der nie bei Regen und Wind mit dem Fahrrad fahren MUSS. Mich beflügelt das Fahrrad auf jeden Fall.
  • Durch die Bücher, aber auch durch Gespräche, die ich führen durfte, kam das Thema auswandern wieder hoch. Mit einem Schlag waren die Sehnsüchte nach dem echten Leben wieder da. Meine Sehnsucht nach einem Haus in der Weite der Natur. Egal, ob Haus, Cottage, Hütte oder Ranch. Aber mit Pferden, meinen Schafen und Hunden und dem passenden Cowboy/Mann. Viele Themen klopfen die letzten Woche leise und lauter an, und wollten anscheinend noch mal beachtet werden, und vielleicht auch neu eingeordnet werden. Es kam durch das Buch von Louise auch die Frage auf, ob das Leben nicht doch manchmal für uns ganz andere Dinge entscheidet und es dann nicht an uns selbst liegt, unser Glück zu erkennen? Auch, wenn es nicht zu hundert Prozent dem entspricht, was wir uns einst erträumt und ausgemalt haben? Gute Frage. Dies kann einem wahrscheinlich nur das Herz beantworten. Ich bin manchmal verwirrt, weil ich heute so ein weites Herz habe und gerade authentische, unverstellte Menschen schnell in mein Herz schließe. Aber ich würde mich nie auf Kosten eines anderen Menschen vergnügen, der es vielleicht ernster meinen könnte als ich. Ich finde gerade da, wo wir bewusst leben und lieben, sind wir sehr behutsam. Sehr liebevoll! Und ich genieße einfach die Momente, die mir geschenkt werden. 
  • Zur Zeit treffe ich mich einmal die Woche mit einer sehr guten Freundin und dann arbeiten und nähen wir zusammen. Eine wirklich bereichernde und schöne Zeit. Wenn wir zusammen diesen köstlichen Fürchtetee trinken, den mir meine lieben Nachbarn zum Geburtstag aus Ostfriesland mitgebracht haben. Quatschen, uns austauschen, Hand in Hand arbeiten. Das hat etwas sehr Familiäres, Geborgenes, was Nähe schenkt und gleichzeitig Inspiration. Manchmal Trost. Je nachdem, was gerade so los ist. Vor allem habe ich meine Freude am Nähen wiedergefunden, nachdem ich es so viele Jahre musste. Allerdings nähe ich nur Kleinigkeiten, keine komplizierten Sachen. Das würde ich auch nicht mehr wollen. Es ist so, dass ich meine Ideen einbringen kann und doch nur leichte, kleine Sachen mache.
  • Vielleicht zeige ich mal ein paar Details aus meinem Wohnreich im nächsten Artikel. Ich habe wirklich tolle Fundstücke gemacht und alles gebraucht, geschenkt oder für fast geschenkt bekommen. Und man lernt dabei wirklich interessante und liebe Menschen kennen. Ich finde es toll, wenn jemand sich die Mühe macht etwas online einzustellen, was er verschenken möchte. Eine super Idee! Und wenn die Kasse knapp ist, wie bei mir gerade und man sowieso am liebsten alles gebraucht kauft, dann passt es perfekt.

 

Bis zum nächsten Mal!

Alles Liebe,
Simone xx