7 inspirierende Dinge meiner Woche - KW44

"Mein Universalheilmittel sei ... ein Trunk unverdünnter Morgenluft."

Henry David Thoreau, Walden


Als es mir vor ein paar Wochen gar nicht gut ging, eine große Welle aufgestauter Wut aus mir herausbrach, da wusste ich, dass dahinter etwas ganz wichtiges verborgen war. Diese Dinge passieren ja nun mal nicht einfach nur so. Viel zu lange hatte ich meine wahre Natur begraben und in die hinterste Ecke verband. Einfach weil ich Angst hatte, was dahinter stand. War meine Intuition wirklich richtig? Habe ich höhere Gaben oder führe ich mich selbst in die Irre? Ein schleichender Prozeß begann und brachte mich Stück für Stück von mir weg. Lange konnte ich so nicht leben. Ich fühlte mich leer, wenn ich nicht wenigstens malte. Verloren und traurig. Ohne Hoffnung ganz oft. Dann wieder war ich eingebunden in die Leben der Menschen um mich herum und all die Aufmerksamkeit, die sie forderten, füllten meine Tage und mein Leben. Aber nicht wirklich. Denn, wo blieb ich dabei? Was tat ich für mich? Bis ich in einem Moment der Wut platzte, hatte ich es erfolgreich geschafft, alle in mir herumschleichenden Gefühle zu ignorieren. Ich war aufmerksam und hatte vieles bemerkt, aber ich wusste nicht, was ich machen sollte. Bis zu dem einen Tag. Da war es plötzlich klar. Ich bin ein Erdenkind. Verbunden mit der Natur. Durch eine unendlich starke Liebe. Und die will gelebt werden! An jedem einzelnen Tag.

 

  • Deswegen war es auch nicht verwunderlich, dass alles mit einem oder mehreren Büchern begann. Wie ich schon in den letzten beiden Wochen geschrieben habe, gab es den Tag, wo es mich wie magisch zur Bibliothek zog. Mit meiner Liste Bücher, die ich ausleihen wollte. Jedes einzelne Buch hatte eine tiefe Bedeutung für mich. Ich fand mich auf all den Seiten endlich wieder, um mir bewusst zu machen, wer ich bin. Und was ich zum Leben brauche. Meine Welt! Eine Welt, die vielen noch Angst macht oder ihnen unverständlich und fern ist. Deswegen darf ich trotzdem darin bleiben. Das habe ich jetzt verstanden. Ich möchte mich nicht mehr kleiner machen oder die Dinge "herunterspielen", damit andere mich nicht komisch finden (oder sich komisch finden). Ich bin ein Erdenkind aus vollem Herzen, mit meiner ganzen Seele. Ich möchte all meinen Gaben und Talenten nachgehen. Sie sein lassen, ihnen der Raum geben, den sie brauchen. Damit ich mich vollständig fühle.
  • Das Lesen der Bücher hat mich mit jeder Seite mit neuem Mut und neuer Energie gefüllt. Ich las über Die moderne Druidin, Die Prophezeiungen von Celestine und in Walden, dem absoluten Klassiker von Henry David Thoreau. Und jetzt lese ich gerade Die zehnte Prophezeiung von Celestine. Dass ich mal Walden gekauft und gespendet habe, da darf ich heute gar nicht mehr dran denken. Unfassbar! Jetzt möchte ich mir nach und nach alle ausgeliehenen Bücher für mein Regal und als Nachschlagewerke kaufen. Vor allem liebe ich es, die besten Zitate zu markieren. Dann kann man ganz leicht die Highlights noch mal lesen. Gerade in Walden gibt es unendlich viele wundervoll inspirierende Gedanken und Prosa. H.D. Thoreau war eine besondere Seele. Seine gesellschaftskritischen Beschreibungen bringen mich zum Schmunzeln und in seiner Liebe zur Natur finde ich mich so sehr wieder. 
  • "Jeder Morgen war eine frohe Aufforderung, mein Leben einfach und, ich darf sagen, so unschuldig zu gestalten, wie die Natur selbst. Ich war ein so aufrichtiger Verehrer der Aurora, wie die Griechen. Früh stand ich auf und badete im Teich; das war eine religiöse Übung, eine der besten Handlungen, welche ich beging." Walden, H.D. Thoreau, Wo und wofür ich lebte
    "Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte, mit Überlegung zu leben, dem eigentlichen, wirklichen Leben näherzutreten, zu sehen, ob ich nicht lernen konnte, was es zu lehren hatte, damit ich nicht, wenn es zum Sterben ginge, einsehen müsste, dass ich nicht gelebt hatte. Ich wollte nicht das leben, was nicht Leben war; das Leben ist so kostbar." 
    Walden, H.D. Thoreau, Wo und wofür ich lebte
    "Mein Universalheilmittel sei - statt einer Quacksalberflasche... - ein Trunk unverdünnter Morgenluft. Morgenluft! Wenn die Menschen nicht davon trinken wollen am Urquell des Tages, so müssen wir auch sie auf Flaschen ziehen und im Laden verkaufen, zum Besten derjenigen, welche ihre Abonnementskarte für Morgenluft in dieser Welt verloren haben. Aber bedenkt: sie hält sich selbst im kühlsten Keller nicht bis zum Mittag, sondern treibt den Pfropfen heraus und folgt nach Westen den Spuren der Aurora."
    Walden, H.D. Thoreau, Heilmittel der Natur
  • Nicht jeder Tag und jeder Moment ist für mich leicht und erfüllt. Es ist oftmals nicht so leicht in der Energie zu bleiben, in einer so traurigen Welt, die uns so sehr fremdbestimmen will. Aber ich habe einen starken Willen und versuche in jedem Moment in mich hinein zu horchen und mir aus meinen Tiefs herauszuhelfen. Eins meiner Wundermittel ist Baumenergie! Bäume sind magische Geschöpfe, voller Reinheit, Liebe, Geduld, Energie und Weisheit. Wenn du noch nie einen Baum wirklich richtig umarmt hast, dann solltest du das unbedingt mal tun. Einen, mit einem richtig dicken Stamm, um den man beide Arme schlingen kann und sich mit dem Gesicht an die feste Rinde schmiegen kann. Wenn du dann mit geschlossenen Augen ein- und ausatmest und wenigstens eine kleine Weile so bleibst, dann wirst du merken, wie sehr du geliebt wirst. Ich verschmelze dann richtiggehend mit der Natur. Fühle mich zuhause, geliebt und geborgen. Eine magische Energie strömt in mich ein und schenkt mir neuen Lebensmut, selbst an den dunkelsten Tagen. Mein liebster Baum ist im Moment ein starker Ahorn. Er ist mein Helfer und weiser Freund. Ich besuche ihn fast jeden Tag.
  • Diese Woche wollte ich unbedingt zeichnen und fühlte mich erst gar nicht inspiriert. Aber irgendwie hat sich meine Liebe zu Stiefmütterchen noch nicht ermüdet. Also fing ich an zu zeichnen und es entstanden ganz andere Motive, als ich es sonst gewöhnt bin. Dann kam mir die Idee endlich mal eine der Holzkisten zu bemalen, denn ich habe schon seit vielen Jahren so ein Lötset, womit man Holz, Leder und ich glaube, sogar Glas, mit bemalen kann. Die ersten Ergebnisse haben mich sehr überzeugt. Hier und da etwas ausprobiert und noch verfeinert. Und jetzt die besten Aufsätze für das Gerät ermittelt und damit kann man wirklich richtig malen. Ganz geschmeidig Linien ziehen und Schatten herausarbeiten. Die Ergebnisse seht ihr auf den Bildern. 
  • Jetzt wünsche ich mir nur noch von ganzem Herzen, dass es dieses Jahr doch noch mit einem Stand auf dem Martinsbasar in der Waldorfschule klappt. Bis jetzt habe ich keinen, da ich mich zu spät gemeldet habe. Ich bin zwar an der Spitze zum Nachrücken, falls jemand absagt. Aber der Countdown läuft und ich habe keine Ahnung, ob es noch klappt...

Heute sind es nur 6 Punkte. Für alle, die mitgezählt haben.
Aber reich gefüllt, wie ich finde.

Alles Liebe, 
Simone xx