Imbolc - Das Lichterfest der Brigid

Die kraft des Lichts


Am 1. und 2. Februar wird eins der großen, keltischen Jahreskreisfeste gefeiert. Und zwar Imbolc - Das Lichterfest. Oder auch bekannt als der Tag der Brigid, der Göttin des Lichts. Dieser Tag markiert den Zeitpunkt zwischen der Wintersonnenwende und der Tag und Nacht-Gleiche im Frühling. Denn genau hier, war der Winter oft am härtesten, die Vorräte wurden knapp, meist lag noch Schnee. Doch trotzdem konnte man merken, wie langsam mehr Licht in das neue Jahr kam. So ist es auch zur Zeit. Die Tage werden spürbar länger. Gerade gegen Abend merkt man, wie sich das Licht ausdehnt und unsere Tage sich dadurch verlängern. Mit Imbolc beginnen wir tatsächlich die hellere Jahreshälfte. Die lichtvolle Zeit des Jahreskreis.

Deswegen sagt man auch, dass man an Imbolc sehen kann, dass die Rituale der Wintersonne gewirkt haben. In denen man die Dunkelheit vertrieben hat und darum bat, den Winter kurz und schmerzlos werden zu lassen und wieder mehr Licht auf die Erde zu bringen. An Imbolc erkennen wir, wie kraftvoll das Licht ist. Licht, die Sonne, hat eine enorme Energie. Das spüren die Erde, die Tiere, aber auch wir. Licht und Wärme bringen Wachstum. Lassen die Erde aus ihrem Winterschlaf aufwachen und erwecken alles Lebendige zu neuem Leben. Lassen neue Triebe und Knospen und bald schon erste Blüten hervorkommen. Neues Leben auf die Erde kommen. Wie auch bei uns jetzt schon im Stall die ersten Schafe ihre Lämmer bekommen haben. Die Natur gebiert. In allen Bereichen! All das geschieht durch die Kraft des Lichtes!

 

Brigid, die keltische Lichtgöttin bringt mit ihrer Fackel, dem Feuer, symbolisch Licht auf die Erde. Sie steht für die Kraft des Lichtes und des Feuers. Für Helligkeit und Wärme. Für Wachstum und Fruchtbarkeit. Für all das, was wir zu dieser Zeit endlich auf der Erde wieder langsam entdecken können. Brigid wird immer mit Feuer gezeigt, oft auch mit flammendem Haar und mit neu geborenen Lämmern. Sie ist die Muttergöttin, die Hüterin der Tiere und der Ernte. Sie steht aber zu dieser Zeit vor allem für den Samen, der jetzt seine Fruchtbarkeit und sein Wachstum zeigt. 

 

Mir sind die keltischen, heidnischen Feste, die wieder mehr und mehr aufleben, sehr nahe. Viel näher, als alles andere. Denn hier erkennen wir, wie wir im Einklang mit der Natur leben. Wie wir verbunden sind mit etwas ganz Großem. In einer Zeit, wo so vieles für selbstverständlich gehalten wird, von dem wir aber absolut abhängig sind. Die Magie des Lichtes, der Sonne bewusst wahrzunehmen und uns dies wenigstens an diesem einen Tag noch mal besonders vor Augen zu führen, füllt uns selbst mit Demut und Dankbarkeit. Darin erkennen wir, wie wichtig alles ist. Wie magisch eben dieses Universum ist, was für alles sorgt. Eben auch für uns! Ohne dies alles, wäre kein Leben möglich.

 

Das Lichterfest kommt mit dem schönen Brauch der Reinigung. Reinigung hat immer etwas von einem Neubeginn, einer Wiedergeburt. Hier gilt es nicht nur das Haus gründlich zu säubern und den alten Staub des Winters zu entfernen, sondern die Räume auch mal energetisch zu reinigen, indem wir mit Salbei und Weihrauch räuchern. Aber nicht nur das Haus soll frisch und aufgeräumt sein zu Imbolc, sondern auch wir selbst sollen uns einer Reinigung unterziehen. Das kann zum Beispiel ein ausgiebiges Bad sein, eine Kur oder ein Schnitt für die Haare, eine intensive Behandlung der Hände und Füße, die zur Zeit nur in dicken Socken und Handschuhen stecken, oder rissig werden von Wasser und Kälte. Unseren Wünschen und unserer Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt!

Es ist aber auch eine Zeit des Pläne schmiedens. Denn wir können den Sommer kaum erwarten und haben mit mehr Licht und Wärme jetzt schon die Möglichkeit wieder mehr zu unternehmen. Und können uns jetzt all das auszumalen, was wir im Sommer gerne unternehmen möchten.

Kerzen, die wir am Lichtmesstag anzünden, symbolisieren das göttliche Licht im Menschen und die kraftvolle Macht der Sonne. So, wie die Erde erwacht, so kann man es sinnbildlich auch auf uns übertragen. Die Menschheit soll erwachen und erkennen, dass dieses göttliche Licht in ihnen ist. Damit wir es alle endlich entzünden. Für unser inneres Wachstum! Für unsere Verbindung mit allem, was existiert. Dem großen Ganzen! Der göttlichen Schöpfung!

Wir können als Symbol ein Feuer entzünden in dieser besonderen Nacht, vom 1. auf den 2. Februar. Und damit die Sonne, das Licht und die Natur ehren! Oder eben eine oder mehrere Kerzen. 

Ich selbst habe alles helle, fast weiße Kerzen besorgt, da mir Helligkeit gerade besonders wichtig ist. Alles soll hell und frisch aussehen um mich herum. Trockene Äste werden bei mir gerade durch Frühblüher ersetzt. Alles soll mir zeigen, dass das Jahr im Wandel ist. Der Frühling näher rückt. Das bringt Licht in unser Inneres. Denn gerade sehr sensible Menschen, die zu Schwermut neigen, haben oft im Winter mit der Dunkelheit zu kämpfen. Dafür ist es besonders schön, jetzt alles hell und freundlich in unserer Umgebung zu gestalten. Das Sonnenlicht hereinzulassen und die Nase mal bewusst ihrem hellen, wärmenden Licht entgegenzustrecken. Damit wir ein bisschen Vitamin D und lichtvolle Energie tanken können!

 

Ich wünsche Euch ein wunderschönes Lichterfest - Wochenende!

 

Alles Liebe,

Eure Simone xx