Beltane - Vereinigung von Gott und Göttin

Das Leben pulsiert in den adern der erde


Beltane ist eins der großen keltischen Jahreskreis-Feste! Es war das größte Fest der Druiden und Hohepriesterinnen, der Höhepunkt des Jahres. Denn der Sommer ist nah, Wärme und Licht strömen auf die Erde und lassen alles in seiner ganzen Üppigkeit erblühen und reifen. In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai wird zumeist mit Feuern dieses Fest begangen. Denn Feuer steht ebenfalls für Licht und Wärme. Aber fungierte auch als Schutz gegen das Unheil, sodass Bauern ihre Tiere unter Aufsicht von Druiden zwischen zwei brennenden Feuern durchtrieben, um sie vor jeglichen Krankheiten schützen zu lassen. Diesen Brauch gibt es in Irland mancherorts noch bis heute. 

Wie bei allen keltischen Jahreskreis-Festen, ist in dieser Nacht die Anderswelt wieder für die Menschen geöffnet. Ob sichtbar oder unsichtbar für unser Auge, sie ist energetisch zugänglich für alle, die mit dem Höheren in Verbindung treten wollen. Mit den feinstofflichen Wesen, Seelen und Geistern, die um uns herum sind.

 

Ich habe vor Jahren Beltane als das Fest der mystischen Vereinigung von Gott und Göttin kennengelernt. Es ist genau deshalb unter den Druiden das größte Fest des Jahres. Es symbolisiert die höchste Vereinigung. Des Männlich- und Weiblich- Göttlichen. In deren Verbindung die höchste Schöpferkraft liegt. Das Licht der Quelle selbst. Marion Zimmer Bradley schrieb über eben dieses Fest in Die Nebel von Avalon. Auch, wenn ich weiß, dass vieles aus ihren Büchern leider nicht der Wahrheit entspricht, so hat sie immerhin die Jahreskreis-Feste in all ihrer Schönheit, Pracht und Kraft beschrieben. Vor allem über die Nacht, in der der Gehörnte seine (jungfräuliche) Göttin sucht. Der männliche Auserwählte trägt ein schweres Hirschgeweih und zieht durch die Nacht, um den Hirschkönig zu erlegen (leider) und auf die junge Frau zu treffen, die als Göttin ausgewählt wurde. Die Vereinigung des Liebespaars ist die symbolische Verschmelzung von Gott und Göttin, als Anerkennung der höchsten, göttlichen Macht und Schöpferkraft. In dieser Nacht pulsierte das Leben. Es war ein Fest der Freude, der Ekstase, der Ausgelassenheit, der Verbindung. Es wurde gefeiert, getrunken, gegessen, getanzt und sich in die Tiefe des Waldes zurückgezogen, wenn man seine Liebste oder seinen Liebsten gefunden hatte. Beltane war und ist pure Lebensfreude! Das Erwachen der Sexualität. Die Frühlingsgefühle. Reine Lebenslust!


Avalon hat mich seit diesem ersten Buch nie mehr losgelassen. Wenn ich einen Ort wählen könnte, an dem ich leben wollen würde, egal ob möglich oder unmöglich, ich würde in Avalon leben wollen. Zwischen all den blühenden Apfelbäumen, in der friedlichen Stille der wissenden Seelen. 
Ich habe schon mal darüber geschrieben, dass die Bücher von Marion Zimmer Bradley leider nicht der Wahrheit entsprechen, auch wenn viele Passagen stimmig sind. Sie lässt Morgaine an der unerfüllten Liebe zu ihrem Bruder und Lancelot zerbrechen. Sich unattraktiv und ungeliebt fühlen. Morgaine geht von Avalon fort und wendet sich von ihren magischen Fähigkeiten ab. Unvorstellbar! Dies macht für mich absolut keinen Sinn. Die Geschichte, wie Christine Arana Fader sie vor ein paar Jahren aufgeschrieben hat in ihrem Buch Morgaine, ist für mich wesentlich einleuchtender. Aber dies nur am Rande.

 

Deswegen ist mein Baltane-Bild in diesem Jahr auch nicht voller bunter Bänder, die hierzulande das Fest symbolisieren, sondern nächtlich dunkel. Und meine Göttin vereinigt alle Anteile in sich, weswegen sie das Geweih selbst trägt. Im Schatten der Birken läuft sie durch die dunkle Vollmondnacht. Dem Licht der wärmsten Jahreszeit entgegen.

Beltane ist, wie alle keltischen Jahreskreis-Feste eben auch einem Vollmond zugeordnet. Es findet normalerweise zum 5. Vollmond des Jahres (nach dem Julfest) statt und fällt nicht grundsätzlich auf die Nacht zum 1. Mai. Dies hat sich alles zumeist durch die Christianisierung verändert.

 

Beltane oder die Mainacht, ist allerdings auch als die berühmte Walpurgisnacht bekannt. Benannt nach der heidnischen Seherin Walpurgis. 

 

 

Rituale für Beltane

 

  • Beltane ist das Feuerfest! Wenn du die Möglichkeit hast ein Feuer im Freien zu machen, dann ist das mit das Schönste für diese Nacht. Allerdings sollte es an einer sicheren Stelle sein. Ein Feuerkorb oder eine Feuerschale sind ideal. Du kannst um das Feuer tanzen. (Achtung mit weiten Röcken und Kleidern!) Oder am Feuer mit deinen lieben feiern. Essen, singen, tanzen, Geschichten erzählen. Dieses Jahr ist alles anders. So kann man diese Nacht mit den Menschen verbringen, mit denen man lebt. 
  • Ein Kaminfeuer oder Kerze tun es aber auch. Das Feuer oder die Flamme zu beobachten und in den tanzenden Flammen Feuergeister zu sehen, ist ebenfalls ein wirklich schönes Ritual. Feuer ist reinigend, Wärme-, Licht- und Kraftspendend. Es stärkt die Verbindung zum Element Feuer. Feuer kann eine hypnotische Wirkung haben, die befreiend auf den Geist wirkt. 
  • Ein Fest zu Ehren der Natur ist immer schön zu gestalten. Du kannst mit Blumen schmücken. Einen Blumenkranz aus den ersten Frühlingsblumen winden und in die Mitte eine Kerze stellen. Dein Haus mit Blumen schmücken oder ein paar Blumen auf deinen Nachttisch stellen.
    Ich habe sogar gelesen, dass man sich mit dem Tauwasser des 1. Mai das Gesicht am Morgen waschen soll oder kann... Dies hat heilende Kräfte und verleiht einem Schönheit.
  • Den Naturgeistern Geschenke hinlegen. Sie nicht stören, aber ehren. Sie sind es, die die Blumen hüten und pflegen. Die uns verzaubern, wenn wir in der Natur wandeln. Sie lieben anscheinend alles Süße. Honig ist eine wunderbare Gabe oder ein Gläschen Holunderblütensirup. 
  • Kräuter sammeln für eine Bowle oder eine Räucherung. Eine Bowle mit Waldmeister oder Holunderblüten ist passend für diese Zeit. Räuchern kann man tatsächlich auch mit Birkenblättern. Leider reicht die Zeit mir jetzt nicht mehr zum Trocknen der Blätter. Werde ich aber definitiv mal ausprobieren! Da ich dieses Jahr meine Räuchermittel selbst herstelle, passt das wunderbar. 
    Wenn du räucherst, dann kannst du deine Ritualgegenstände reinigen. Dazu hälst du sie einfach in den Rauch. Kristalle oder Schmuckstücke, die du viel und gerne trägst kannst du so auch reinigen und neu aufladen. Kristalle vorher unter fließendem Wasser abwaschen. 
  • Der Phantasie zum Feiern sind keine Grenzen gesetzt. Es geht um Freude und Dankbarkeit. Du kannst Feuer oder Kerzen entzünden. Draußen tanzen und singen. Barfüssig dich mit der Erde verbinden und die Arme und Hände Richtung Himmel strecken. Dich mit allen Welten verbinden. Freude ist Liebe und Dankbarkeit. Damit ehrst du die Erde und die göttliche Schöpferkraft. Du kannst auch in einem Ritual der Erde etwas zurückgeben. Dazu kannst du Samen oder einen Baum einpflanzen. Oder einen Kristallstein an einem besonderen Ort in der Erde vergraben. Mache, was immer dir in den Sinn kommt und was sich genau zu diesem Zeitpunkt für dich gut und richtig anfühlt.

 

Ich wünsche euch eine wunderbare Nacht!

 

Alles Liebe,

Eure Simone xx

 

P.S. Ich habe euch noch ein Lied einer meiner Lieblingsmusikerinnen angehangen. 
Loreena McKennitt ist Kanadierin mit keltischem Ursprung.
Sie passt mit ihrem Betane Fire Dance perfekt!