Gefühle leben - ohne Wertung

Alles möchte gelebt werden


Diese Woche hatte mehrere Herausforderungen und einschneidende Veränderungen für mich. So etwas zieht natürlich nicht an mir vorbei. Wir sind Menschen, Seelen. Wir fühlen, wir lieben, wir leben. Da ist es ganz normal, dass wir Schmerz und Trauer empfinden, wenn wir vom Universum geschubst werden und einen alten Pfad verlassen. Nichts passiert einfach so. Und ich sehe keine Ungerechtigkeit mehr, kein Schicksal, kein Drama, in dem, was mir passiert. Sondern meinen ganz eigenen Weg, den das Universum mir weist. Und dabei sind schmerzhafte und manchmal traurige Erfahrungen, Abschiede notwendig. Damit es eine Wende geben kann. Eine neue Richtung eingeschlagen werden kann, oder wie ich mir schon lange gewünscht habe, mehr Freiheit geschenkt bekomme. Weniger Verpflichtung, mehr Raum für mich und was mir wichtig ist. 

Seit einigen Tagen, gehe ich durch eine schmerzliche Trauer. Ein Verabschieden eines Abschnitts meines Lebens. Und wenn ich eins gelernt habe auf meinem Weg, dann das Schmerz und Trauer ein Geschenk sind. Dass diese Gefühle unsere Wahrheit ausdrücken. Sie gelebt und gefühlt werden wollen. Damit wir sie annehmen und nach einer Weile entlassen können. Wenn wir sie ausgelebt haben, dann gehen sie aus uns raus. Und wir werden frei. Diese Freiheit, die sich dem Prozess anschließt, habe ich kennen und lieben gelernt. Auch, wenn sich heute noch alles ganz dumpf anfühlt und ich oftmals kaum lachen kann, so weiß ich aber, dass es wieder kommt. All die Leichtigkeit und Freude ist nicht verloren. Sie machen gerade Platz für andere wichtige Gefühle. 

Jeder Abschnitt, der zu Ende geht, ist ein kleiner Tod. Ein Abschied. Der will betrauert werden. Manchmal passieren Dinge, die einen entsetzen, mit denen man nicht so gerechnet hat. So ist es bei mir gerade. Aber tief in meinem Inneren wusste ich sofort, dass es gut für mich ist. Dass in all dem Schmerz auch ein Geschenk verborgen liegt. In meinem Fall ein großes Stück Freiheit. Manchmal müssen wir etwas gehen lassen, dass wir lieben, um weiter wachsen zu können. In meinem Leben habe ich die Erfahrung sehr, sehr oft gemacht. Daher kenne ich den Prozess und bin vertraut mit den Gefühlen und der Sehnsucht nach Stille in mir. Ich nehme meine Aufgaben an. Und nehme mir die Zeit, um mich zu trösten, um den Schmerz ausleben zu können, bis er abklingt. Und alles wieder lebendiger wird in mir. Ich mag es auch nicht, mit vielen Menschen darüber zu sprechen. Denn auch das habe ich gelernt. Je mehr wir etwas mit allen Menschen um uns herum besprechen, desto mehr stürmt es in einem. Man kommt gar nicht mehr zur Ruhe. Man wühlt es permanent wieder auf und lässt es somit nicht gehen, nicht frei. Dann halten wir, oftmals vielleicht unbewusst, an dem fest, was uns aufregt, ärgert, traurig oder wütend macht. Und bleiben so in der Wut oder Trauer stecken. Denn jedes Mal, wenn ich von so etwas erzähle, durchlebe ich den Moment noch ein mal. Immer und immer wieder. So kann er nicht gehen. Wir nicht frei werden.

Ich bin mir selbst sehr dankbar für die Zeit der Stille, die ich mir schenke. Denn ich brauche sie! Meine Verletzlichkeit und meine Liebe sind ein Teil von mir. Wenn wir wahrhaft lieben, dann fühlen wir. Alles. Und alles ist gut. Wir brauchen als Mensch eine gesunde Palette an Gefühlen. Sie werden durch uns gelebt. Sind ein Teil von uns. 

Hysterie und Drama dagegen ist immer ein Zeichen dafür, dass der Verstand unsere Gefühlswelt dominiert. Uns vorschreibt, wie was zu sein hat. Alles bewertet, in Schubladen steckt, an allem festhält. Schuldige sucht. Anstatt die Situation und die eigenen Gefühle anzunehmen und in Ruhe, liebevoll zu betrachten. Denn nichts passiert einfach nur so. Ich nehme mir immer die Zeit, die Dinge bewusst anzuschauen. Wie und Warum kann das jetzt so gekommen sein?! Alles passiert nur zu unserem Wachstum. Alles sind Aufgaben, Botschaften, Wegweiser. Wir lernen sie zu lesen, wenn wir uns einlassen auf das Leben, wie es gemeint ist. Nämlich als ein Wachstumsweg ins Licht. Den Himmel auf Erden zu leben. Das Paradies zu betreten. Innere Freiheit zu erlangen und in Liebe verbunden zu sein. BEWUSST zu SEIN!

Gefühle sind etwas durch und durch menschliches. Es ist etwas, dass wir als beseelte Lebewesen erfahren dürfen. Sie können uns dienen, wenn wir sie bewusst leben. Sie können uns behindert und uns sogar komplett aus der Bahn werfen und von unserem Weg abbringen, wenn der Verstand sie regiert. Versuche dich mal komplett auf deine Gefühle einzulassen bei der nächsten Herausforderung. Sieh in Trauer etwas Gutes. Im Schmerz etwas zutiefst Wahres. Lerne deine Verletzlichkeit zu lieben. Und schenke dir die Zeit, die du brauchst, um sie zu fühlen und auszuleben. Ausleben heißt bei mir, leben bis sie aus mir herausgehen.

 

Da dies mein Thema diese Woche ist, eine stille Woche, verzichte ich heute auf den üblichen Blog-Artikel mit meinen 7 Dingen. Ich wollte dennoch dies mit euch teilen, um diese wichtige Erkenntnis weiterzugeben.

 

Dies sind meine Tipps für die Zeit der bewussten Gefühle, wie Trauer & Schmerz:

  • Stille suchen
  • sich in seinem Nest/Kokon einrichten und gemütlich machen
  • wenig bis keinen Kontakt zu hektischem Treiben, vielen Menschen, Veranstaltungen etc.
  • leise, sanfte Musik (Peaceful Piano auf Spotify)
  • Anne with an E auf Netflix gucken, oder Fairyland Cottage und Jonna Jinton auf YouTube anschauen
  • Zeit für Tee, Lieblings-Essen kochen und Kuchen backen (Kuchen hilft immer :)
  • Blumen auf den Tisch oder Altar stellen
  • wenig Social Media
  • Weinen, wenn einem danach ist
  • Lesen, stille Arbeit, alles, was einem gut tut
  • Wind durch die Haare wehen lassen, Sonne im Gesicht, Regentropfen schmecken
    In der Natur finden wir sehr viel Trost durch ihre Wahrhaftigkeit. Gerade bei den Bäumen!
  • Familie
  • Hunde öfters knuddeln
  • Dankbarkeit für alles, was ich an meinem Leben und in jedem Moment schätze.
  • Früh schlafen gehen. / Es sich im Bett gemütlich machen.
  • Gärtnern, mit den Händen die Erde berühren.

 

Es gibt keine guten und schlechten Gefühle!

Wir machen sie dazu.

 

Alles Liebe, 

Eure Simone xx